Philosophie

Auf meinen früheren Reisen nach Vietnam und Kambodscha habe ich Land und Leute in dieser Südostasiatischen Region kennen gelernt.

In Kambodscha hat  das Regime der Roten Khmer zwischen 1975 und 1978  einen schrecklichen Genozid am eigenen Volk angerichtet,  dem gegen zwei Millionen Menschen zum Opfer gefallen sind. Die maoistische-nationalistische Guerillabewegung unter ihrem Führer Pol Pot wollte das Land mit Gewalt in eine Art Agrarkommunismus überführen. Das gesamte Kambodschanische Volk wurde traumatisiert. So überlebten landesweit nur 50 Ärzte und nur 5’000 von vormals 20’000 Lehrern diese traurigen Jahre. Noch heute sind die Folgen dieser Vergangenheit ersichtlich.

Kambodscha gilt als eines der ärmsten Entwicklungsländer Asiens. Der Fortschritt findet vorwiegend in den Städten statt; der Tourismus erlangt mehr und mehr an Bedeutung, auch der Einfluss Chinas steigt. Im 2012 wurden bereits über drei Millionen Besucher  registriert. Während viele Nebenstrassen in den Städten noch kaum geteert sind und fast 70 % der Dörfer kaum Anschluss an Elektrizität haben, ist weit schlimmer das Fehlen von Schulbauten in abgelegenen Dörfern.
In den Dörfern ist die Armut weit verbreitet; die Zeit ist stehen geblieben.

Das Schulsystem ist karg, zumal es in  vielen Dörfern an Infrastruktur und Schulgebäuden mangelt. Abgelegene Dörfer bestehen meist aus Streusiedlungen; viele Kinder haben weite Fusswege zu absolvieren, um in eine Schule zu gelangen. Schulräume  bestehen oft nur aus einer offenen Baracke, vor Sonne und Regen geschützt. So verlassen viele Kinder trotz Schulpflicht  schon nach kurzer Zeit den Schulunterricht. Schulbauten sind im Dorf unerschwinglich; das durchschnittliche Familieneinkommen der Kleinbauern beträgt  rund 80-100 US Dollar pro Monat. Dass Grundschulen Voraussetzung ist für die Zukunft der Menschen und die Entwicklung der Dörfer, wird von der Regierung nicht als prioritär eingestuft. Kinder ohne Schule aber bleiben in ihrem späteren Leben benachteiligt und chancenlos. Im Gegensatz zu den Agglomerationen haben abgelegene Regionen Mühe, ausgebildete Lehrer zu erhalten. Wer will schon Unterricht erteilen in einer offenen Baracke, die in der Regeneit wochenlang im Wasser steht und viele Kinder dann nicht zum Unterricht erscheinen.

Oft gibt es  in den Dörfern nur eine Lehrerin oder Lehrer, meist ohne höhere Ausbildung. Sobald aber ein Schulgebäude vorhanden ist, stellt der Distrikt weitere junge Lehrer zur Verfügung. So kann die Qualität des Unterrichtes in diesen Dörfern allmählich verbessert werden.  

Meine Motivation ist, für abgelegene und benachteiligte Dörfern – durch Spenden aus der Schweiz – Schulbauten zu realisieren. Im Dezember 2014 konnte ich das fünfte Schulhaus eröffnen. Im August 2016 konnte die erste Etappe des sechsten Projektes abgeschlossen werden, d.h. zwei der vorgesehenen vier Klassenzimmer.

Der Überwachung des Bauablaufes, bzw. das ganze Controlling vom Baubeginn bis zur Eröffnung, erfolgt durch meine örtliche Projektleiterin. So kann ich die Reise nach Kambdoscha auf einmal pro Jahr beschränken.