Schulhausprojekte in Kambodscha & Vietnam

 

Liebe Leserin,  lieber Leser,

Zwei der  vordringlichsten Probleme in den Drittweltländern sind die starke Bevölkerungszunahme sowie die Verstädterung, bzw. die Abwanderung der Menschen aus den Dörfern in grössere Agglomerationen. Weltweit leben weit über 50 % der Menschen in und um Grossstädte. Die Folgen dieser Landflucht sind oftmals der Zerfall der Familien, Verarmung und Ausbeutung. Darunter leiden auch unzählige Kinder. Eine weitere Hauptursache der Abwanderung ist der fehlende Zugang zur Schulbildung in den abgelegenen armen Dörfer, wo keine Entwicklung stattfindet. Fehlendes Bildungs- und Sozialsystem ist wiederum eine  Hauptursache der Bevölkerungsexplosion in der dritten Welt.

So nimmt  die Bevölkerung auf unserem Planeten jährlich um über 82 Millionen zu, was der gesam-ten Einwohnerzahl von Deutschland entspricht. Eine tägliche Nettozunahme von 220’000 Menschen.

 

Die UNO_Prognosen
zeigen Bevölkerungs-Projektionen bis 2100. Für die mittlere Variante gehen die UN davon aus, dass die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau von heute 2,5 Kindern pro Frau weltweit bis zum Jahr 2100 unter das so genannte Ersatzniveau (2,1) auf zwei Kinder pro Frau sinken wird. Wenn die durchschnittliche Kinderzahl um ein halbes Kind pro Frau höher läge, würde die Weltbevölkerung bis 2100 auf 15,8 Milliarden Menschen anwachsen (hohe Variante). Bei einem halben Kind weniger würden im Jahr 2100 nur noch 6,2 Milliarden Menschen auf der Erde leben (niedrige Variante).

 

Gemäss Einschätzung der Weltbank sind bereits in 12 Jahren über 600 Millionen Menschen im arbeitsfähigen Alter ohne Beschäftigung. Dass diese Entwicklung zu grossen  sozialen Spannungen und beispiellosen Völkerwanderungen führen wird, ist absehbar. Überbevölkerung, Beschäftigungslosigkeit, Nahrungs-mittelknappheit auf Grund der zunehmenden Klimaveränderung werden zur grössten globalen Herausforderung. Hinzu kommt die Überfischung der Meere nebst der zunehmenden Vermüllung der Gewässer mit Plastikabfällen.

Ohne Schulbildung wird in den Entwicklungsländern jegliches Wissen über die Zusammenhänge einer nachhaltigen Entwicklung verunmöglicht. Dies gilt besonders auch in Kambodscha, wo dieser Fokus seitens der Führung leider fehlt.

Kambodscha, eines der ärmsten Länder Südostasiens

Mit einer Fläche von 181’000 km2 ist Kambodscha mehr als viermal so gross wie die Schweiz. Über 38 % der rund 15 Millionen Einwohner sind unter vierzehn Jahre alt.  Die Kindersterblichkeitsrate  ist noch immer hoch. Die Abwanderung aus armen, abgelegenen Dörfern mangels medizinischer Versorgung sowie fehlender Möglichkeiten für den Schulbesuch gehört zu den Problemen der Landbevölkerung.

Eine traurige Epoche endete in Kambodscha vor 38 Jahren, als die Roten Khmer unter ihrem rätselhaften Führer Pol Pot die Macht im Lande an sich riss. Innert wenigen Jahren verlor jeder  vierte Einwohner des Landes sein Leben, insgesamt zwei Millionen Menschen. Danach folgte ein 13-jähriger Bürgerkrieg. Noch heute ist diese schreckliche Vergangenheit gut dokumentiert.
Inzwischen hat sich in den Städten Kambodschas eine Mittelschicht herausgebildet; anderseits aber ist die Armut unübersehbar.  Ein grosser Teil der Bevölkerung und viele Familien, besonders in ländlichen Gebieten leben unterhalb der Armutsgrenze. Daran hat der zunehmende Tourismus (über 3 Millionen Besucher pro Jahr) und der zunehmende Einfluss Chinas nur wenig geändert.

Traurige Realität ist, dass  noch immer viele Kinder keine Schule besuchen können. Den armen Familien fehlt oft das Geld für Schulmaterial. In den abgelegenen Dörfern fehlen Schulräume. Doch sind Schulbauten eine Grundvoraussetzung für die Entwicklung der abgelegenen Dörfer und die Bekämpfung der Armut.

WISSEN IST DAS WERTVOLLSTE,  DAS EINE GESELLSCHAFT PRODUZIERT

Schulbildung ist ein absolutes Grundrecht für alle Kinder!

Der Besuch einer Grundschule ist die Basis für die künftige Chancengleichheit der Kinder in den Randregionen. Dadurch kann die Armut in den Familien vermindert werden. Da es in Kambodschanischen Dörfern oft an Schulgebäuden mangelt, können trotz Schulpflicht viele Kinder keine Schule besuchen. Die Bildung von Mädchen in den ländlichen Gebieten wird vernachlässigt. Dies wirkt sich auch auf die Kinder- und Müttersterblichkeitsrate aus. Durch Mangel- oder Fehlernährung geschwächt, sterben Kinder von Eltern, die weder lesen noch schreiben können, an vermeidbaren Krankheiten wie Malaria oder Durchfall. Medizinische Einrichtungen und ausgebildetes Personal sind auf dem Land kaum vorhanden.

Eines der Millenniumsziele der Vereinigten Nationen ist die Verminderung der Reproduktion in Ländern der Dritten Welt. Armut und Kinderreichtum gehen Hand in Hand. Durch sinkenden Bevölkerungsdruck verbessert sich die Lebensgrundlagen der Familien mit nur zwei Kindern gegenüber Fünfkinder-Familien. Der Teufelskreis ist bekannt: arme und kinderreiche Familien vernachlässigen Erziehung und Ausbildung.
Deshalb sind Grundschule und Wissen von grosser Bedeutung für die Armutsbekämpfung und die Selbstbestimmung der Menschen, besonders auch für Mädchen und junge Frauen. Schulbildung führt zu Familienplanung und vermindert die Landflucht.

Viele abgelegene Dörfer in Kambodscha können sich bis heute keine Schulbauten leisten. Deshalb ist meine Motivation, – unter Schweizer Mithilfe -, Schulbauten zu realisieren. Geben wir diesen Kindern eine Chancengleichheit und eine Zukunftsperspektive!

Anton Suter
CH-Schenkon

Die bisherigen Projekte in Kambodschas Dörfer

Am 12.05.2011 konnte ich ein Schulhausprojekt für 150 Schüler in der Provinz Kandal eröffnen. Ein weiteres Projekt für 200 Kinder mit vier Schulzimmer in der Provinz Kampong Cham wurde am 01.03.2012 eröffnet. Die Bilder sehen Sie in der Bildergallerie.

Ein weiteres Schulprojekt für 200 Schüler befindet sich im abgelegenen Dorf Slat Village in der Provinz Siem Reap. Der erste Schultag war am 13. März 2013. Die jeweiligen Bilder von der Bauphase und vom Eröffnungstag sehen Sie in der Rubrik „abgeschlossene Projekte“

Im März 2014 gelangte das neuste Schulhausprojekt für 150 Schüler in der Provinz Kampong-Speu zur Vollendung.  Das letzte Schulbauprojekt für 200 Kinder konnte ich dank der Grosszügkigkeit von drei gutherzigen Schweizer Gönnerinnen und Gönner im April 2014 in der Provinz Siem Reap erstellen (siehe abgeschlossenes Projekt Rolum Thmey Village).

Ende Dezember 2014 fand die Eröffnung statt. Beim neusten Projekt (2015 / 2016) im Dorf O’kla Khmom Villlage  konnte anfangs die erste Etappe (zwei von vier geplanten Klassenzimmer) fertig gestellt werden.  Anfangs 2017 sind auch noch die Spenden zusammengekommen für die zweite Etappe. Zusätzlich konnte durch ein Legat aus Luzern noch ein Wasserbrunnen erstellt werden, dies aus 40 Meter Tiefe. Bilder sind aufgeschaltet.

 

Umwelt:  Die Folgen mangelnder Bildung und fehlendem Wissen